Vortrag 12.11.2024 – Was kann Palliativmedizin leisten!

Vortrag 12.11.2024 – Was kann Palliativmedizin leisten!

Was kann Palliativmedizin leisten!  Vortragsveranstaltung am 12.11.2024 in der Dr.-Sieber-Halle

Am 12. November 2024 hatte die Initiative Palliativversorgung Sinsheim e.V. wieder zu einem ihrer zahlreichen, interessanten und gut besuchten Veranstaltungen eingeladen.

Etwa 100 Interessierte kamen zu dem Vortrag „Was Palliativmedizin leisten kann“ in die Dr. Sieber-Halle. Mit den Referentinnen Fr. Dr. Britta Gruhlke, Oberärztin auf der hiesigen Palliativstation in der GRN-Klinik Sinsheim, und Frau Alexandra Till, pflegerische Stationsleitung der Palliativstation, war ein kompetentes Duo für dieses umfangreiche Thema gefunden worden.

Nach einer Begrüßung des Publikums durch die 1. Vorsitzende des Vereins, Fr. Dr. Bärbel Kuhnert-Frey, übergab diese das Mikrofon zunächst für einleitende Worte an Fr. Dr. Damaris Köhler. Sie stellte die Referentinnen vor und informierte dabei gleichzeitig, dass eine große personelle Veränderung auf der Palliativeinheit ansteht: Nachdem sie seit der Eröffnung der Palliativeinheit im Oktober 2017 die ärztliche Leitung innehatte, wird sie zum Ende des Jahres 2024 diese Leitung an ihre Kollegin Fr. Dr. Britta Gruhlke abgeben, mit der sie mittlerweile schon mehrere Jahre zusammenarbeitet. Dass ihr dieser Abschied von der Palliativeinheit verständlicherweise schwer fällt, konnte sie nicht verbergen. Aber die Station unter der Leitung der beiden Referentinnen in guten Händen zu wissen, erleichtert ihr diesen Schritt. Zumal Fr. Dr. Köhler weiterhin als ärztliche Leiterin des ambulanten PalliativeCareTeams Kraichgau – wie seit über 11 Jahren – der Palliativversorgung in Sinsheim erhalten bleibt.

Nach dieser Eröffnung schilderten die beiden Referentinnen in einem gut abgestimmten Dialog einander ergänzend die Bedeutung von Palliativversorgung, die Möglichkeiten der palliativmedizinischen Behandlung und die Wichtigkeit der Palliativpflege. Frau Alexandra Till erläuterte, wie wichtig die Zusammenarbeit im Team mit allen Professionen, ärztlich, pflegerisch, physiotherapeutisch, seelsorgerlich, psychotherapeutisch und vielen anderen, ist. Fr. Dr. Gruhlke betonte, dass Palliativversorgung kein festes Therapieprogramm vorhält, sondern sich immer an der individuellen Situation der Kranken in ihrer spezifischen Lage orientiert und dabei auch besonders die Bedürfnisse der Angehörigen berücksichtigt. Da Palliativpatienten zwar unter einer nicht mehr heilbaren Erkrankung leiden, die voraussichtlich in absehbarer Zeit ihr Leben beenden wird, wird auf der Palliativeinheit größter Wert auf die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität gelegt und alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Patienten und Patientinnen so rasch wie möglich wieder gut vorbereitet in ihr Zuhause oder in eine andere, adäquate Wohnmöglichkeit zu entlassen. Für dieses Ziel setzen sich alle Teammitglieder, und hier in besonderem Maß auch das Entlassmanagement der GRN-Klinik, engagiert, koordiniert und konzentriert ein. Für diejenigen Kranken, bei denen eine Entlassung wegen der weit fortgeschrittenen Erkrankung nicht mehr erwartbar ist, steht neben der Pflege der Patienten und der konsequenten Linderung ihrer Beschwerden vor allem die Begleitung und Betreuung der oft sehr belasteten Angehörigen im Vordergrund.

Für die abwechslungsreiche und anschauliche Schilderung dieser Aufgaben erhielten die Referentinnen große Anerkennung und begeisterten Applaus. In der anschließenden Diskussion konnten noch einige Fragen aus dem Publikum beantwortet werden. Danach gab es bei Käsegebäck und Getränken noch Gelegenheit für zahlreiche Gespräche in kleiner Runde. Mitarbeiterinnen an zwei Infotischen des Vereins Initiative Palliativversorgung Sinsheim und des PalliativeCareTeams Kraichgau standen außerdem für weitere Fragen zur Verfügung.